









Geriatriezentrum Hellerfabrik, Wien
Gesundheit
- Ein sehr reizvoller Backsteinbau, eine ehemalige Zuckerlfabrik, in einem der traditionellen Arbeiterbezirke Wiens. Das Schicksal des Areals war seit langem ungewiss, viele Jahre gab es dort Künstlerateliers. Die Umnutzung als Geriatriezentrum ist aber nicht bloß eine Notlösung. Die bestehenden Fabriktrakte ließen sich durchaus als Pflegestationen ausbauen, der ehemalige Fabrikhof lieferte eine geradezu ideale Voraussetzung für die Installierung großzügiger, dabei sicherer Freiflächen, die den alten Menschen zugute kommen.
Eine wichtige Voraussetzung dafür war allerdings die Schließung des U-förmigen Gebäudes einem neuen Verbindungstrakt. Er ist auch höhenmäßig differenziert: Der niedrigere Baukörper enthält die sogenannten Loggienzimmer (Backstein), die durch Schiebeläden nach außen charakterisiert sind, im höheren liegen die Turmzimmer, großzügig verglast und durch ein vorgestelltes Element in der Vertikalen betont. Die Altbauteile bestehen aus tragenden Außenwänden und einer Mittelmauer. In der neuen Interpretation werden sie als durchgängige Innenbereiche quer zu den Deckenfeldern genutzt. Die Erschließung liegt an der Mittelmauer, die Zimmer schauen entweder zum Hof oder zur Straße. Dazwischen liegende Wintergärten, die ganzjährig genutzt werden können, bieten zusätzlichen Komfort. Die neuen, auskragenden Kastenfenster setzen reizvolle Akzente an der Fassade. Es gibt ein vielfältiges Freiraumangebot, im Hof wurde an Stelle des alten Heizhauses ein ovaler Mehrzwecksaal errichtet. Der markante Schornstein blieb weiterhin erhalten. Alle Stationen sind L -förmig organisiert, Tagräume besetzen „Plätze im Innenraum“.
Informationen
Art:
Umbau einer denkmalgeschützten Fabrik in ein Geriatriezentrum
268 Betreuungsplätze für hochbetagte oder chronisch kranke Menschen
Adresse:
Davidgasse 79, Inzersdorferstraße, Bernhardtstalgasse, 1100 Wien
Bauherr:
„Heller Fabrik“ Liegenschaftsverwertungs GmbH, ein Unternehmen der BUWOG Gruppe
Betreiber:
Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV)
Planungsbeginn:
2006
Beginn Trockenlegung:
2008
Baubeginn:
2009
Fertigstellung:
2012
Fotos:
BUWOG